Der KAISERPALAST
Begegnungen mit der dem LICHT und der LIEBE GOTTES
Der kleine Frosch
Grade eben war ich in meinem Keller, denn ein innerer Impuls veranlasste mich dazu, endlich dort aufzuräumen. Leere Pappkartons stapelten sich dort inzwischen bis unter die Decke. Bei meinem letzten Umzug, der sehr spontan erfolgte, fehlten mir dringend Umzugskartons. "Diesmal," dachte ich :"ja der Keller ist schön trocken innen. Diesmal hebst Du die Kartons auf - wer weiß wozu ich sie brauche." Rundum Mauerwerk, eine geschlossene Tür, Licht, Strom - nicht diese offenen Holzlattendinger, die man früher oft verbaute. Und ein Fenster, vor dem ich aber schon des öfteren stand und mich ernsthaft fragte, wie das Teil aufgeht? Eigentlich hat es an den Seiten einen Stellbügel, der folglich wohl zur Aufgabe hat, dass man das Fenster in verschiedenen Stufen aufklappen kann. Obwohl ich mich doch als pragmatisch und handwerklich geschickt beschreiben würde, habe ich sein Geheimnis aber bis heute noch nicht gelüftet.
Also machte ich mich an die Arbeit und begann die Kartons einen nach dem anderen klein zu reißen. Um einen nächsten Karton vor dem Fenster wegzuziehen, fiel mein Blick nach oben auf das Glas. Dort sah ich zu meinem Erstaunen einen kleinen Frosch!
Wie immer er in meinen Keller kam - ich weiß es nicht. Doch wir haben hinter der Hausanlage einen kleinen Teich. Ich nehme an, dass er irgendwo in einen Lüftungsschacht zum Keller gefallen sein muss. Anfangs sind sie ja so winzig, dass sie wohl unter die Tür durchpassen?!
Ich beobachtete ihn einen Moment. Es schien ihm große Mühe zu bereiten an der unteren Fensterkante entlang zu klettern. Er machte auch nicht den Anschein, dass er vor mir fliehen wollte - ganz im Gegenteil: offenbar sammelte er alle Kraft zusammen und wollte meine ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen, er suchte förmlich nach meiner HILFE!
Wie muss es sich für einen Frosch anfühlen, so alleine in einem dunklen Kellerverließ gefangen zu sein? Wie würde ich mich fühlen?
Als ich einen Schritt auf ihn zuging, sah ich spontan auf den Boden und zog meinen Fuß zurück. Auf dem Boden lag ein weiterer Frosch. Wesentlich größer, als der kleine am Fenster. Der Frosch am Boden war tot. Er muss mindestens zwei oder drei Wochen schon dort gelegen haben. Sein Körper war vollkommen ausgetrocknet. Er erinnerte an einen dieser Seesterne oder Trockenfische, die man in Urlaubsorten meist als Souvenier zu kaufen bekommt. Seine kleinen Ärmchen und Beine waren von ihm gestreckt und der Bauch nach oben gerichtet, als wenn er sich in den Stunden des Todes und der Erlösung ganz dem HIMMEL geöffnet hätte.
"Das war bestimmt Mama-Frosch von dem kleinen!", dachte ich bei mir. "Welch eine furchtbare Tragödie!". Ich fühlte den ganzen Schmerz, die Trauer, die Verzweifelung!
Ich holte ein Glas und setze den kleinen Frosch vom Fenster vorsichtig hinein. Ganz ruhig saß er da, er schien ein unendliches Vertrauen zu mir zu haben.
An dem kleinen Teich in unserer Wohnanlage setze ich ihn aus.
Doch irgendwie ließ es mir keine Ruhe - was fehlte noch? Ja, natürlich: Ich ging nochmal in den Keller, nahm den kleinen toten Körper der anderen Frosches ebenfalls vorsichtig mit nach oben und legte ihn unter einen Busch gleich neben dem Teich.
Ich spürte in die ganze Situation und fand einen großen Frieden! Sollte sein Körper doch nicht in alle Ewigkeit in dem dunken Verließ bleiben!
Vielleicht können Frösche denken - vielleicht können sie sich auch etwas wünschen - vielleicht glauben Frösche auch an GOTT - Ich weiß es nicht - ABER ICH BIN DAVON ÜBERZEUGT, dass der Wunsch in Erfüllung ging, dass zumindest der kleine Frosch gerettet werden konnte. Und beide die FREIHEIT wiedererlangt haben. Ich bin mir SICHER, das die SEELE des Mama-Froschs nun endlich ins LICHT gehen kann.
*
*
Und wie ich hier sitze und dies aufschreibe, erinnere ich mich an einen kleinen Frosch vom letzten Jahr!
Damals ging ich in die Tiefgarage runter, weil ich wegfahren wollte. Mitten in der Fahrbahn lag eine Art grauer Stein, wie mir schien. Ich überlegte schon ihn zur Seite zu kicken, denn das nächste Auto würde sicher drüberfahren. Meine große liebe Labradorhündin zog mich energisch zu diesem grauen Etwas und stupste interessiert ihre dicke Nase drauf. Ich rückte meine Brille zurecht und schaute genauer und erkannte einen kleinen Frosch!
Völlig bewegungslos saß er da. Er geriet auch vor meinem Hund nicht in Panik.
Ich fragte ihn in meinem Inneren, was er da macht?
"Selbstmord" bekam ich zur Antwort.
Wir haben an der Decke der Tiefgarage Tageslichtöffnungen, wo er hindurch gefallen war. Es ist für ihn unmöglich aus der Garage wieder rauszukommen!
Wochenlang hatte er vergeblich versucht wieder nach oben zu gelangen. Er beobachtete die Autos, die hinein und hinausfuhren - doch ehe er an der Steigung zur Freiheit ankam, schloss sich das große Rolltor vor ihm - hoffnungslos.
Er hatte sich voller Absicht mitten in die Farhbahn gesetzt: etweder bekam er so HILFE, oder es wäre sein Tod!
Er bekam die HILFE!
Ich holte eine Tupperdose und setze ihn hinein.
Ich nahm ihn mit zu unserem Spaziergang in den kleinen Wald.
Dort ist ein schöner kleiner Waldtümpel, wo ich ihn aussetzte.
*
Achtet auf die Gedanken der Tiere! Es ist nie ein ZUFALL, wenn uns solche Dinge geschehen.
Kleine Dinge, die wir tun, haben GROSSE Auswirkungen.
Denn alles was uns klein erscheint, ist in seiner wahren Größe mitunter größer als wir selbst.
***********
HYZARA (9.9.2013)